Frauenverein St. Urban

 

Geschichte des Frauenvereins St. Urban

Der Frauenverein St. Urban wurde am 04. Mai 1929, unter dem Namen
«Katholischer Mütterverein St. Urban» gegründet.
Mitglied konnte jede katholische Ehefrau und Witwe werden.
Der Frauenverein hatte anfänglich kein anderes Ziel, als die religiöse Erziehung und Entwicklung seiner Mitgliedsfrauen und ihrer Familien.
Leiter des Vereins war der Gründungspräses und Ortspfarrer Adolf Fries aus Schötz. Er leitete anfänglich auch die Anlässe.

Ab 1958 findet man in den Unterlagen den ersten Eintrag einer Generalversammlung.
Danach werden Anlässe aufgelistet mit verschiedenen Zielen:
- religiöse Vertiefung, Vorträge, Meinungsaustausch
- Kurse für Haushalt und Gartenpflege
- Pflege der Gemütlichkeit

Die ersten Jahre nach der Gründung wurden die Anlässe nur in der Kirche abgehalten.
Die Frauen gingen zusammen zur Messe oder es wurde ein Thema besprochen, welches die religiöse Erziehung betraf. Später, als der Verein offener für andere Themen wurde, blieben die kirchlichen Anlässe weiter ein fester Bestandteil des Vereins.

Im Jahr 1984 entstand aus dem Frauenverein der voreucharistische Gottesdienst. Dieser wurde Ende der 90er Jahre von der Kirchgemeinde übernommen.

1994 wurde neu festgelegt, dass nicht mehr automatisch der Pfarrer Präses das Frauenvereins ist, sondern eine geistliche Begleitung gewählt wird. Diese wurde damals für über 10 Jahre die Klinikseelsorgerin der Luzerner Psychiatrie St. Urban.
Seither werden die kirchlichen Anlässe des Vereins durch den Pfarreileiter begleitet.

Folgende kirchliche Anlässe sind über all die Jahre im Jahresprogramm verankert geblieben:
- Maiandacht
- Elisabethentag
- Adventsfeier
- Rorate
- Krankensegnung
- Weltgebetstag

1968 leistete der Verein Pionierarbeit. Der katholische Mütterverein St. Urban wurde zum «Frauenverein St. Urban» umbenannt.
Man einigte sich für diese Änderung des Vereinsnamens mit einer sehr weitsichtigen Begründung. Der Verein wollte sich öffnen für alle Frauen im Dorf. Das hiess, dass von da an auch ledige, kinderlose und nicht katholische Frauen dem Verein beitreten durften.

In den weiteren Jahren blieb der Frauenverein St. Urban immer ein wachsamer Verein, dessen Vorstandsfrauen bestrebt waren, mit der Zeit zu gehen.

Der Frauenverein stand dafür ein, dass in St. Urban die Kinder an der Erstkommunion mit einheitlichen Kleidern ausgestattet wurden.

Ab 1974 wurde dem Frauenverein die Durchführung der Kaffeestube an der Hobby-Ausstellung übergeben. Durch diese Einnahmen konnte die Vereinskasse während 30 Jahren gestärkt werden.

Immer wieder hat der Frauenverein verschiedene Angebote, ganz speziell für Mütter mit Kleinkindern organisiert. Dabei wurden ganz tolle Kurse, Höcks, Veranstaltungen und Reisen zu spannenden Themen angeboten.
Nach und nach waren diese Angebote jedoch nicht mehr so gefragt, und man löste sich wieder von diesen.
Seit 2016 gibt es den Mami-Träff für alle Eltern aus St. Urban mit ihren Kindern vom Baby bis zum Basisstufeneintritt. Der Träff findet einmal im Monat im Spielgruppenraum statt.

Schon seit es in St. Urban die Spielgruppe gibt, wurde diese vom Frauenverein unterstützt,
wenn Hilfe nötig war. Seit dem Jahr 2017 ist die Spielgruppenleiterin nun fest angestellt beim Frauenverein. 

Der Verein zeichnet sich heute noch durch seine grosse Offenheit aus. Nie gibt es Diskussionen, weil man an alten Traditionen hängen bleibt. Was nicht mehr gut läuft, kann problemlos losgelassen werden. Für Neues sind die Frauen stets offen. Der Vorstand wird von den Mitgliederinnen durch sehr viel Loyalität und Dankbarkeit getragen.

Zur grossen Aufgabe zählte der Verein schon in den ersten Jahren die Bescherung von bedürftigen Bergpfarreien in der Schweiz. Sie wurden mit neu angefertigten Kleidern, vor allem Kinderkleidern, beschenkt. Diese Kleider sind durch die Frauen in organisierten Zusammenkünften geschneidert und gestrickt worden. Diese Art von Unterstützung wurde bis ins Jahr 1970 aufrechterhalten.
Weiter sammelte der Frauenverein viele Jahre Frischgemüse für das Kinderheim Luthernbad.

In den 70-er Jahren zum Beispiel wurden vermehrt Anlässe für die Senioren organisiert. Auch ein alljährlicher Ausflug oder ein Bräteln gehörte dazu. Diese Angebote für die Senioren gab es mehr als 30 Jahre bis die Senioren in St. Urban einen eigenen Verein gründeten.

Von ca. 1993 bis 2000, wurde über den Verein auch eine Hausaufgabenhilfe für die Schüler in St. Urban angeboten.

Seit vielen, vielen Jahren gehen regelmässig zwei Gruppen von Frauen aus dem Verein ins Altersheim Murhof. Sie besuchen dort die HeimbewohnerInnen, begleiten sie zum Spaziergang und ins Café, klopfen zusammen einen Jass oder erzählen sich gegenseitig die neusten Anekdoten. Dieser Einsatz wird auch von der Heimleitung sehr geschätzt.

Der Ertrag vom beliebten Glückspäckliverkauf an der GV wird immer einer Institution für Bedürftige gespendet. Der Glückspäckliverkauf hat seinen Ursprung an der GV von 1968.

Wegen Mangel an Vorstandsfrauen und schlecht besuchten Anlässen entschied man sich an der GV 2001 den Frauenverein für ein Jahr in einen Dornröschenschlaf zu versetzen.
Zum guten Glück gab es positiv denkende, initiative Frauen, die geholfen haben, den Verein in diesem Jahr am Leben zu erhalten und etwas Neues daraus entstehen zu lassen.
So sind an der GV 2002 gleich drei neue Frauen in den Vorstand gewählt worden. Und der Verein wurde von ihnen und den zwei verbleibenden Frauen wieder aus dem Schlaf erweckt.

Ab dem Jahre 2010 wurde der Verein für fünf Jahre von nur drei Vorstandfrauen geführt.
Und bevor diesen drei taffen Frauen die Hoffnung auf Ablösung im Vorstand ganz aufgeben mussten, konnten sie an der GV 2015 vier neue Vorstandsfrauen für ihre Ablösung zur Wahl vorschlagen.

So hatte der Frauenverein St. Urban immer und immer wieder viel Glück mit engagierten Frauen, die diese Arbeit im Vorstand mit Begeisterung auf sich nahmen.

Es freut ganz besonders, dass im Verein schon 1960 die Förderung der Gemütlichkeit an vorderer Stelle stand. Als «Stammlokal» sei damals das Wohnhaus des Weiherhofes zur Verfügung gestanden. Dort wurden Kaffeekränzli und laut Unterlagen «unvergessliche Fasnachtshöcks» durchgeführt.
Damals hat man auch schon gemeinsam Ausflüge unternommen.

In den Unterlagen wird an der Generalversammlung 1968 auch zum ersten Mal von der Auslosung der «stillen Freundin» geschrieben. Durch diese Aktion wurde den Frauen über all die Jahre schon ganz viele wertvolle Begegnungen geschenkt.

Seit dem Jahr 2016 bietet der Frauenverein im August jeweils einen Open Air Kino Abend für das ganze Dorf an. Dies ist immer ein ganz gelungener und gefreuter Anlass.

Noch immer ist uns Frauen vom Verein die Gemütlichkeit sehr wichtig.
Das Zusammensein und der gegenseitige Austausch tun uns gut.
Wir sind alle verschieden und doch gehören wir gemeinsam zu unserem Verein, dem Frauenverein St. Urban.